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Ausschreibung: Technisches Betriebsmanagement und Wartung

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Ausschreibung: Technisches Betriebsmanagement und Wartung für dezentral Energiemanagementsysteme

Ausschreibung: Technisches Betriebsmanagement und Wartung für dezentral Energiemanagementsysteme

Die Transformation der Energieversorgung in der Industrie und großen Unternehmen ist geprägt von einer Spannung zwischen Dekarbonisierung, Versorgungssicherheit, Kostenvolatilität und regulatorischen Dynamiken. Volatile Energie- und CO₂-Preise, steigende Anforderungen an ESG-Berichterstattung (z. B. CSRD) und EU-Taxonomie, steigende Anforderungen an Arbeitssicherheit und Cyberresilienz sowie Engpässe bei Netzanschluss und Netzkapazität erhöhen den Druck auf Unternehmen, Lasten lokal und nachhaltig zu liefern. Gleichzeitig nimmt die Komplexität zu: Dezentral installierte Produzenten- und Verbraucherportfolios kombinieren Photovoltaik (PV), Batteriespeicher (BESS), Kraft-Wärme- und Energieversorgung (CHP), Wärmepumpen und Kühlanlagen, Wasserstoffsysteme, Ladeinfrastruktur sowie mikro- oder distriktähnliche Strukturen. Diese hybride Systemtopologie erzeugt operative Kopplungen über sektorale Schnittstellen (Strom, Wärme, Kühlung, möglicherweise Dampf und Druckluft), wodurch Effizienzpotenziale ungenutzt bleiben und Risiken ohne systematische technische Steuerung und eine qualifizierte Wartungsstrategie erhöht werden.

Ausschreibung für technisches Betriebs- und Wartungsmanagement

Dezentrale, nachhaltige Energiesysteme ermöglichen:

  • Dekarbonisierung und Erfüllung regulatorischer und Kundenklimaanforderungen durch interne Strom- und Wärmeversorgung, Nutzung von Abwärme und Elektrifizierung (z. B. Wärmepumpe).

  • Kostensenkung und Stabilisierung durch Selbstverbrauchsoptimierung, Lastverschiebung, Spitzenabsparung mit BESS, CHP-Wärmebasislast sowie verbesserte Hin- und Rückfahrt- und Systemeffizienz.

  • Erhöhte Widerstandsfähigkeit durch Insel- oder Black-Start-Fähigkeiten, mikro- oder distriktähnliche Betriebsstrategien sowie redundante Versorgung kritischer Verbraucher.

  • Produktions- und Qualitätsvorteile durch verbesserte Energiequalität und sichere Versorgung sensibler Prozesse (z. B. IT, Kühlung, ultrareine Medien).

  • Standortvorteile und Wertschöpfung durch die Kopplung der Energiesektoren, Integration der Ladeinfrastruktur für Flotten und die mögliche Nutzung von H₂-Technologien.

Für große Unternehmen mit heterogenen Standorten ist auch die Skalierbarkeit entscheidend

Standardisiertes Betriebsmanagement, einheitliche Wartungsprozesse und ein zentrales Daten- und Berichtssystem ermöglichen Benchmarking, Portfoliooptimierung und den Nachweis der Einhaltung in Ländern und Sektoren.

Technisches Betriebsmanagement, O&M- und Asset-Management

  • Technisches Betriebsmanagement: Alle operativen Aktivitäten für das sichere, effiziente und konforme Management der Anlagen im Tagesbetrieb. Dazu gehören der Betrieb des Leitraums, Überwachung/Alarmmanagement, Dispatch, operative Optimierung (z. B. Selbstverbrauch, Spitzenabraschung), Schaltvorgänge, Freigabeprozesse, Fehlerkoordination, Daten- und Dokumentenmanagement, Compliance und Berichterstattung.

  • O&M (Betrieb & Wartung): Sammelbegriff für Betrieb und Wartung. Der Fokus liegt auf Verfügbarkeit, Leistung, Qualität und Lebenszykluskosten.

  • Vermögensverwaltung: Strategische Kontrolle von Vermögenswerten über den gesamten Lebenszyklus gemäß Risikokosten- und Leistungszielen (z. B. gemäß ISO 55000). Umfasst Investitions- und Betriebsplanung, Risikomanagement, Erneuerungs- und Erneuerungsstrategien, Governance, KPIs und kontinuierliche Verbesserung.

Für dieses Rahmenwerk werden die Arten von Messgrößen wie folgt verwendet:

  • Vorbeugende Wartung: Zeit- oder Nutzungsbasierte geplante Maßnahmen zur Verzögerung des Verschleißes und zur Vermeidung von Ausfällen (z. B. Filterwechsel, DGUV V3-Tests, Kältemittellecktests).

  • Zustandsbasierte Wartung: Interventionsentscheidungen basierend auf gemessenen Zustandsvariablen, Trends oder Anomalien (z. B. Thermografie, Schwingungsanalyse, BMS-Telemetrie, Öl-/Abgasanalyse).

  • Korrigierende Wartung: Wiederherstellung der Funktionalität nach festgestelltem Ausfall oder Funktionsverlust, einschließlich Ursachenanalyse, Reparatur und Requalifikation. Die Ziele sind die Sicherstellung der Systemverfügbarkeit, die Einhaltung rechtlicher und vertraglicher Verpflichtungen, die Optimierung der Lebenszykluskosten und die Risikoreduzierung. Ersatzteil- und Verschleißteilmanagement, Kompetenz- und Qualifikationsmanagement sowie standardisierte Arbeitsanweisungen arbeiten parallel.

Zielbild und Leistungsumfang

Das technische Betriebsmanagement gewährleistet das kontinuierliche, sichere und optimierte Management des gesamten Anlagenportfolios. Zu den Dienstleistungen gehören 24/7-Überwachung und Alarmierung, die Integration und der Betrieb von Leitraum/SCADA/EMS, operative Überwachung und Optimierung, Datenmanagement und Historisierung, das digitale Asset-Buch sowie die Bereitstellung und Wartung von Schnittstellen, APIs und Konfigurationen. Alle Aktivitäten sind standardkonform, prüfbar und mit klaren SLA/KPI-Spezifikationen.

Überwachung und Alarmierung

  • Alarm- und Ereigniskonzept: Zentraler Empfang und Verarbeitung aller Nachrichten von PV, BESS, CHP, Wärmepumpe/-kühlung, H₂/Elektrolyse, Ladeinfrastruktur sowie Schutz-/Stations- und Gebäudetechnologie.

  • Priorisierung (P1–P4), Deduplizierung, Korrelation (Topologie/Ursachenketten), Unterdrückung während definierter Wartungsfenster, Alarmüberschwemmungskontrolle.

  • Runbooks/Arbeitsanweisungen pro Alarmklasse, einschließlich Sicherheitsprüfungen, Fernmaßnahmen, Eskalationsstufen und Dokumentation.

Technologiespezifische Überwachung

PV: Verfügbarkeit von Strings/Invertern, PR/Feldausbeute, Gleichtaktvergleich, Überspannungsschutzstatus, Fehlerüberwachung.

  • BESS: SOC/SOH, Temperaturfelder, DCIR-Trends, HVAC/Feuer-/Gaserkennung, PCS-Status, Insel-/Gitterbildungsfähigkeit, Hin- und Rückfahrt-Effizienz.

  • CHP: Betriebs- und Abgaswerte (NOx/CO/O₂), Öl-/Kühlkreise, Vibrationen, Synchronisationsstatus, Wärmevorteile.

  • Wärmepumpe/Kühlung: COP/EER, Quelle-/Spültemperaturen, Kompressorstart, Leck-/Druckschalter, Frostschutz, Zustand des Kühlturms.

  • H₂/Elektrolyse: Stromrampe, Reinheit/Druck, Leckage/EX-Alarm, SIF-Reaktionen, Spül-/Spülzyklen.

  • Ladeinfrastruktur: OCPP-Events (Start/Stopp/Fehler), Verfügbarkeiten pro Ladepunkt, Fehlstecker, Stecker/Kabelzustand, Backend-Verbindung.

  • Schutz/Netzwerk: NA/EZA-Schutz, Telekontrollverbindung, PQ-Ereignisse (Spannungsabfälle, THD, Flimmern).

Alarm-SLAs (Beispielziele, die im Vertrag genau definiert werden)

Annahme/Bestätigung L1 ≤ 10 Minuten (24/7), Erstdiagnose/Fernaktion ≤ 30 Minuten, Eskalation P1 sofort; Ticketeröffnung und Informationspflichten gemäß der Eskalationsmatrix.

Systemintegration im Leitraum/SCADA/EMS

  • Architektur: Redundante Kontrollraumplattform (Aktiv/Standby), georedundanter Historiker, DMZ-Design für OT/IT-Trennung, sicherer Fernzugriff (MFA, Jump Server).

  • SCADA für Telemetrie, Visualisierung, Alarme; EMS für die Prognose (PV/Last), Dispatch, Sollwertmanagement und Last-/Blindleistungsregelung.

  • Protokolle und Konnektivität: IEC 61850 (MMS/GOOSE) für Schutz-/Stationssteuerungssysteme; IEC 60870-5-104, Modbus TCP/RTU, OPC UA für Feldintegration; OCPP 1.6J/2.0.1 für Ladeinfrastruktur; ISO 15118-Ereignisse optional für die Betriebsdiagnostik; MQTT/REST für IIoT-Sensorik.

  • Zeitsynchronisation: PTP (Schutz/SOE), NTP (andere Systeme); Referenzzeitquelle redundant (GNSS).

  • Governance: Kontrollbefehle mit Vier-Augen-Prinzip, Freigabe über AV/Kontrollraum; Schaltvorgänge gemäß VDE 0105-100, dokumentiert im Vermittlungsbuch.

  • Parametrisierung des EMS (Ziel-SOC, Prioritäten, Q(U)/P(f) Charakteristiekkurven) nur mit aktivierter Änderung.

Betriebsüberwachung und Optimierung

  • Dispatch und Fahrpläne: Tägliche/intratägliche Optimierung von Generatoren/Speicheranlagen/Lasten entsprechend dem Zielsystem (Kosten/CO₂/Widerstandsfähigkeit), Berücksichtigung von Netz- und Betriebsbeschränkungen, Emissionen und HSE-Anforderungen.

  • Vorhersagemodelle (Wetter, PV, Last, Flottennachfrage) mit kontinuierlichem Backtesting und Modellwartung.

  • Steuerung und Sollwertmanagement: Bereitstellung von Blindleistung (cos φ/Q(U)), Spannungsaufstellung lokal; Curriculum-Compliance gemäß DSOs; SOC-Fenster für BESS zur Resilienzbereitschaft.

  • Wärmelasten/Temperaturschläge für Wärme/Kühlung, Puffermanagement; CHP-Betriebsmoduswechsel (Wärme-/Strom-geführt) mit Übergaberegeln für TGA.

  • Resilienz/Schwarzer Start: Monatliche Kontrollen der Bereitschaft des Insel-/Schwarzstarts (trocken/unter Last, sofern erlaubt), Überprüfung der Lastabschaltphase, ATS/STS-Funktion, Neustartsequenzen.

  • Stromqualität und Netzwechselwirkungen: PQ-Überwachung EN 50160, Ereignisanalyse, Empfehlungen für Maßnahmen (aktive Filter, Neuverkabelung, Rampen).

  • Leistungsüberwachung: KPI-Tracking: Verfügbarkeit pro Technologie, PR (PV), Hin- und Rückfahrtseffizienz (BESS), COP/EER (WP/Kälte), thermische/elektrische CHP-Effizienz, H₂-spezifische KPIs (kWh/kg, Ausbeute).

  • Anomalieerkennung: Regel-/Modell-/ML-basiert; Automatische Tickets für zustandsbasierte Kontrolle.

Datenmanagement und Historisierung

  • Datenmodell und Qualität: Vereinheitlichtes Signal- und Asset-Modell (Tagging, Einheiten, Skalierung, Standort-/Asset-Hierarchie), Qualitätsflags (OK, ungültig, geschätzt), vollständige Zeitstempelung in UTC mit Wahrheitsquelle.

  • Validierungs- und Plausibilitätsprüfungen (Reichweite, Sprunghöhen, Konsistenz über Energiebilanzen).

  • Historisierung und Retention: Stichproben: Schutz/SOE 1–10 ms, Prozess 1–10 s, Energiedaten 1–15 Min; Ereignisbasierte Speicherung für Alarme und Schaltvorgänge.

  • Retention: heißer Speichertank (12–24 Monate), heißer Speichertank (bis zu 5 Jahre), Archiv/WORM (≥10 Jahre für test-/auditrelevante Daten wie DGUV V3, Schutztests, PTW/LOTO-Protokolle).

  • Redundanz: Store&Forward zu Gateways, Cluster-Replikation, regelmäßige Backup-/Wiederherstellungstests.

  • KPI-Engine und Berechnungslogik: Versionsbasierte Berechnungsdefinitionen, Transparenz der Ursprung der Rohdaten, Umgang mit Datenlücken (Ausschluss/Interpolation mit Beschriftung), Unsicherheitsinformationen.

  • Datenschutz und Zugriff: Rollenbasiertes Rechtemodell, Protokollierung aller Zugriffe/Exporte (Audit-Trail), DSGVO-konforme Verarbeitung personenbezogener Daten (z. B. Zugriffsdaten, Laden).

Zielbild und Leistungsumfang

Die Wartung gewährleistet die sichere, gesetzlich und standardkonforme und wirtschaftliche Verfügbarkeit des gesamten Anlagenportfolios über den gesamten Lebenszyklus. Der Leistungsumfang umfasst präventive, zustandsorientierte und korrigierende Maßnahmen, die Integration und Kontrolle von OEM-Wartungspaketen, HSE-konforme Arbeitsgenehmigungen (LOTO/Permit-to-Work), gesetzliche Inspektionen (einschließlich DGUV V3), Ersatzteil- und Verschleißteilmanagement, Einsatz- und Routenplanung sowie nahtlose Dokumentations- und Freigabeprozesse im CMMS/AMS und im Digital Asset Book. Alle Aktivitäten folgen standardisierten SOPs, sind auditierbar und in den Kontrollraum und die Eskalationsprozesse integriert.

Wartungsstrategien und -typen

  • Präventive Wartung (zeit-/nutzungsbasiert) Planung und Durchführung von zyklischen Wartungen, Inspektionen und Funktionstests gemäß DIN 31051/EN 13269, OEM-Spezifikationen, gesetzlichen Anforderungen (z. B. EN 378), Betreiberstrategien und Kritikalitätsanalyse.

  • Ziel: Vermeidung vorzeitiger Ausfälle, Erfüllung von Garantie und Compliance, Standardisierung von Wartungsinhalten (Checklisten, Messwerte, Grenzwerte).

  • Zustandsbasierte Wartung (CBM) Nutzung von Telemetrie-, Trend- und Diagnosedaten (z. B. PR/IV/EL für PV; DCIR/SOH für BESS; Öl-/Schwingungsanalyse für CHP; COP/EER-Drift und Enge bei WP/Kälte; OCPP-Ereignismuster für Ladeinfrastruktur; Leck- und SIF-Testzyklen für H₂).

  • Auslöserbasierte Messungen gemäß definierten Schwellenwerten, Vorhersage- und Anomalieerkennungsverfahren mit Anpassung der Intervalle.

KorrekturwartungFehlerbehebung nach Ausfall oder Funktionsausfall, einschließlich Fehlerlokalisierung, Reparatur/Bauteilersatz, Inbetriebnahme und Requalifikationstests, Ursachenanalyse (RCA) und CAPA-Maßnahmen.

Maßnahmen zur Erhöhung der Zuverlässigkeit und Arbeitssicherheit (Nachrüstungen, Material- und Software-Updates, Schutzparameterisierung, EMV-/Blitzschutzoptimierungen) im Rahmen des Change Managements.

Technische Eignungskriterien der Bieter

Die folgenden Zulassungskriterien stellen sicher, dass Bieter technische Kompetenz für den Betrieb und die Wartung dezentraler Energiesysteme in industriellen Umgebungen nachweisen. Sie behandeln Erfahrung, Zertifizierungen, System- und Schnittstellenexpertise, HSE/Explosionsschutz, OT-Sicherheit, werksspezifisches Know-how, regionale Präsenz/24/7-Einsatzbereitschaft und Qualitätssicherung. Beweise müssen überprüfbar, aktuell und referenzierbar sein.

Bescheinigungen

  • Managementsysteme: ISO 9001 (QMS), ISO 14001 (EMS), ISO 45001 (Arbeitssicherheit), optional ISO 55001 (Vermögensverwaltung).

  • Informationssicherheit/OT: ISO/IEC 27001 (ISMS) im Kontrollraum/SCADA/EMS-Bereich; nachweisbare Anwendung der IEC 62443 (z. B. 62443-2-1 Prozess, 62443-3-3 System).

  • HSE/Industrien: SCC/SCP oder gleichwertige HSE-Prüfungen; F-Gas-Expertise (Kat. I/II); ZÜS-Anerkennung durch Partnerschaften.

  • Technische Zertifikate: VEFK-Auftrag, Wechselautorisierung NS/MS; Herstellerzertifikate (Wechselrichter, PCS, Schutzrelais, Ladehardware, Elektrolyse).

System- und Schnittstellenexpertise

  • Protokolle/Standards: IEC 61850 (MMS/GOOSE), IEC 60870-5-104, Modbus TCP/RTU, OPC UA, OCPP 1.6J/2.0.1, ISO 15118, MQTT; Time services PTP/NTP.

  • Plattformen: Integration mit SCADA/EMS, CMMS/AMS, ITSM/Ticket; API-Kompetenz (REST/GraphQL), Datenmodellierung (CIM optional).

  • Daten/KPIs: Entwicklung von KPI-Engines (PR, Roundtrip, COP/EER, Verfügbarkeit), Plausibilitätsprüfung, Historisierung, WORM/Audit-Trails.

Wissen über HSE und Explosionsschutz

  • BetrSichV/ArbSchG-konforme Risikobewertungen, LOTO/PTW-Programme, Toolbox-Vorträge, Arbeitsstopp-Autorität.

  • EX-Kompetenz: Kenntnisse von IEC/EN 60079, TRGS 720–722/725; benannter Explosionsschutzbeauftragter; Erfahrung mit Konzepten der Messung und Belüftung von Gasfreiheit.

  • Kühlung/WP: EN 378, F-Gas, ChemKlimaschutzV; Legionellenhygiene laut VDI 2047.

  • Beweise: Beispiele von PTW/LOTO, EX-Dokumenten, Unfall- und Beinahe-Ereignisstatistiken, Prüfungsberichte.

OT-Sicherheitsqualifikation

  • ISMS/ICS-Prozesse: Zonen-/Leitungsmodell, Härtung, Patch-/Schwachstellenmanagement, Fernzugriff (MFA, Jump Host), Backup-/Wiederherstellungstests, Incident Response Playbooks.

  • Überwachung: SIEM/IDS-Integration in OT, Log-Management (Syslog), Rollen-/Rechtekonzepte.

  • Schulung: ICS-Sicherheitsschulungen für Einsatzteams, Aufklärungsprogramme; NIS2-Auswirkungsanalyse (falls zutreffend).

Maschinen- und Anlagenwissen

  • PV/BESS: Testmethoden (IV/EL, Thermographie), BMS/PCS-Parametrisierung, DCIR/SOH-Analyse, Brandschutz/Gasdetektion.

  • CHP/CHP: Motordiagnose (Öl, Vibration), Synchronisations-/Kontrolltechnik, Emissionsmanagement.

  • Wärmepumpe/Kühlung: Kompressor-/Steuerungstechnologie, Dichtigkeit, COP/EER-Optimierung, Kühlturm-Hygiene.

  • H₂/Elektrolyse: SIF-Prüftests, H₂-Leck- und Reinheitsmanagement, Druckgeräte (PED/ZÜS).

  • Schutz-/Steuerungstechnologie: Relais-Parametrisierung, Expertise in Testgeräten, SOE-Analyse, ATS/STS, Insel-/Schwa

Regionale Präsenz und 24/7-Einsatzbereitschaft

  • Einsatzbereitschaft: 24/7 Leitraum, Bereitschaftsdienst P1/P2, Vor-Ort-Reaktionszeit (z. B. ≤ 2 H Stadt, ≤ 4 H regional) kann überprüft werden.

  • Nähe zum Standort: Servicebasen im Einsatzgebiet mit qualifiziertem Personal und Ersatzteillager (kritische A-Teile).

  • Logistik: Gefahrgut/Kühlkettenhandhabung (Batterien/Kältemittel), Zugangs-/Schlüsselmanagement, Anlagensicherheitsprozesse.

Qualitätssicherung und Governance

  • QMS-Prozesse/SOPs: Standardisierte Checklisten, Vier-Augen-Prinzip für kritische Interventionen, Messgerätemanagement (nachweisbar kalibriert).

  • Änderungsmanagement: CAB, MoC-Verfahren, Versionsmanagement von Schutz-/SPS-/EMS-Parametern, Test-/Rollback-Pläne.

  • Lieferantenmanagement: Genehmigung und Prüfung von Subunternehmern, Nachweis der Qualifikation, HSE-Konformität, Vertraulichkeit und Datenschutzvereinbarungen.

  • Berichterstattung: Monatliche KPI/SLA-Berichte, CAPA-Management, gewonnene Erkenntnisse, Prüfbarkeit (Zugriff auf Dokumente und Daten).

Verifizierung (verpflichtende Dokumente)

  • Referenzliste mit KPIs und Kontakten; Kopien von Zertifikaten (ISO, F-gas, VEFK/Switching-Autorisierung).

  • Organigramm, Kompetenzmatrix, Bereitschafts- und Eskalationskonzept.

  • Prozesshandbuch (SOPs für LOTO/PTW, DGUV V3, Schutztests, Patch-Management).

  • Beispielberichte (KPI/SLA), Beispiel-Testberichte, API-/Schnittstellenbeschreibung.

  • Sicherheits- und Datenschutzkonzept (ISMS/IEC 62443-Verifikationen, Fernzugriffskontrollen).

Diese Eignungskriterien ermöglichen eine zuverlässige, vergleichbare Bewertung der technischen Leistung und Betriebszuverlässigkeit der Bieter im Kontext industrieller, dezentraler Energiesysteme.

    Bewertungskategorien und Gewichtungen

    Der Auftrag wird nach dem wirtschaftlichsten Angebot vergeben, wobei technische, HSE/Compliance- und Kostenaspekte berücksichtigt werden.

    Die folgenden Hauptkategorien und Gewichtungen bilden die Grundlage für die Wertung (Summe = 100%):

    • Überwachung und Analyse (20 %) Systemintegration in der Leitstelle/SCADA/EMS, Datenmodell/KPI-Engine (7%)

    • Anomalieerkennung/CBM-Fähigkeiten, prädiktive Modelle (7 %)

    • Visualisierung, Alarmqualität, Runbooks/Prozessbereitschaft (6 %)

    Standard-/HSE-Konformität (20 %) BetrSichV/ArbSchG, LOTO/PTW, DGUV V3-/EN 378-/ZÜS-Programm (8 %)

    • Explosionsschutz (ATEX/IEC 60079), H₂ und Kältekonformität (6 %)

    • Prüfbarkeit, Dokumentation, Digital-Asset-Buch (6 %)

    IT/OT-Sicherheit (15 %) ISMS (ISO 27001), IEC 62443 Prozessreife, Zonen-/Rohrdesign (6 %)

    • Fernzugriff/-überwachung (MFA, Jump Hosts, SIEM/IDS), Patch-/Schwachstellenmanagement (5 %)

    • Datenintegrität, Zeitsynchronisation, WORM/Audit-Trails (4 %)

    SLA und Servicebereitstellung (25 %) 24/7 Leitraum, Reaktions-/Fehlerbeseitigungszeiten, Eskalationsmanagement (10 %)

    • Wartungsorganisation, Qualifikationen, OEM/ZÜS-Koordination (8 %)

    • Referenz-KPIs (Verfügbarkeit, MTTR, PR/COP/RTC-Effizienz), Berichterstattung (7 %)

    Kostenstruktur und TCO (20 %) Grund-OPEX, variable Servicekomponenten, Notfalleinsätze/-reisen, Ersatzteilelogistik (10 %)

    • Onboarding/Integration, Lizenzen/Plattformen, Indexierung, Optionen (5 %)

    • Vertragsrisiken/-abweichungen mit Kostenauswirkungen (5 %)

    Die Unterkriterien können projektspezifisch abgestimmt werden; Änderungen müssen bekannt gegeben werden, bevor das Angebot eingereicht wird.