Verfügbarkeiten sichern durch strukturierte Lagerung und abgestimmte Prozesse Ziel ist der Aufbau und Betrieb eines rechtskonformen, wirtschaftlichen und resilienzorientierten Ersatzteilmanagements für Energieerzeugungsanlagen. Ersatzteilmanagement dient der Minimierung von Stillstandzeiten, der Sicherstellung der Versorgungssicherheit, der technischen Verfügbarkeit und der Verlängerung von Lebenszyklen – bei gleichzeitiger Einhaltung gesetzlicher und normativer Anforderungen.
Ein strukturiertes, normenkonformes Ersatzteilmanagement ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit von Energieerzeugungsanlagen. Durch Klassifizierung, Digitalisierung, Lieferantenintegration und Nutzerfokus (XLA) wird das Ersatzteilwesen zu einem aktiven Teil der technischen Betriebsstrategie – risikominimierend, effizient und rechtskonform in allen Nutzungsszenarien.
Stillstandzeiten minimieren und Instandsetzungen effizient vorbereiten Das Konzept umfasst sämtliche Komponenten folgender Anlagenarten: Blockheizkraftwerke (BHKW), Brennstoffzellen
Heizkesselanlagen (Gas, Öl, Biomasse)
Notstromaggregate
Wärmepumpen
Photovoltaik- und Windenergieanlagen
Hybridsysteme mit Speichern (Batterie, Power-to-Heat)
Betreiberverantwortung (nicht delegierbar) Sicherstellung der Verfügbarkeit sicherheitsrelevanter und gesetzlich vorgeschriebener Ersatzteile (z. B. für Emissionsminderung)
Dokumentation des Ersatzteilkonzepts als Teil des Technischen Risikomanagements
Bewertung von Systemkritikalitäten im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung (TRBS 1111)
Entscheidung über Redundanzen, Bevorratung oder Beschaffungsstrategie
Überwachung delegierter Prozesse (z. B. Lagerführung durch Dienstleister)
Delegierbare Betreiberpflichten (mit Dokumentationspflicht) Ersatzteilbevorratung, -pflege, -überwachung (z. B. Mindestbestand, Lebensdauer)
Ersatzteilidentifikation und -klassifizierung (z. B. nach Kritikalität)
Ersatzteilbeschaffung und Lieferantenmanagement
Integration ins CAFM- und/oder ERP-System
Organisation von Austausch und Entsorgung
Rechtliche Grundlagen Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV): sicherheitsrelevante Teile nach §10 und §11
Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)
Maschinenrichtlinie 2006/42/EG
Energieeffizienzgesetz (EnEfG) in Bezug auf optimierte Ersatzteilstrategie
DIN ISO 9001 / 55001 – Qualitäts- und Assetmanagement
TRBS 1201, 1203 – Anforderungen an Prüfgegenstände und befähigte Personen
Umweltrecht (ElektroG, BattG) für Entsorgung/Altteile
Technische Normen und Standards VDI 2893 : Ersatzteilmanagement
DIN EN 13306 : Begriffe der Instandhaltung
DIN EN 15341 : Kennzahlen im Instandhaltungsmanagement
ISO 55000 ff. : Asset Management
VDMA-Einheitsblätter : Klassifizierung von Bauteilen (z. B. Pumpen, Motoren)
Hersteller- / OEM-Richtlinien zu Ersatzteilen, Austauschintervallen, Originalteilen
Ersatzteiltypen & Klassifizierung Rechtlich oder funktional zwingend notwendig
Abgasüberwachung, Not-Aus-Taster
Verfügbarkeit beeinflusst Energieversorgung
Zündelektroden, Brennstoffpumpen
planmäßiger Austausch im Lebenszyklus
Filtereinsätze, Dichtungen, Sensoren
seltene Verfügbarkeit, lange Lieferzeiten
Spezialventile, Steuerplatinen, Wechselrichter
Optimierung des Ersatzteilmanagements (KVP) Kritikalitätsanalyse (ABC-/XYZ-Matrix)
Priorisierung der Bevorratung
Risiko- und Wertstromanalyse
Einführung digitaler Ersatzteilakten
Lebenslaufakte je Komponente
CAFM-/ERP-Integration
Automatisiertes Mindestbestandsmanagement
Vermeidung von Engpässen
IoT-Sensorik, Bestandsgrenzen
Lieferantenbewertung
Reduzierung von Lieferzeiten
SLA-gesteuerte Lieferverträge
Rahmenverträge & Bündelbestellungen
Kostensenkung
strategischer Einkauf / Kooperationen
Nutzungsspezifische Anforderungen Hochverfügbarkeit durch Redundanz, Lagerhaltung für Schichtbetrieb
zentrales Ersatzteillager, geringe Tiefe der Anlagenstruktur
HACCP-konforme Teile (z. B. lebensmittelgeeignete Dichtungen)
Ersatzteile für komplexe Energie- und Fördertechnik (Schnittstelle zur Automation)
Ersatzteilmanagement für Ladeinfrastruktur, Netzersatzanlagen
Digitalisierung & Integration Anbindung an CAFM / ERP: Ersatzteilkataloge, Wartungsintervalle, Kostenstellen
Barcode-/RFID-Kennzeichnung zur Lagerverwaltung
Schnittstelle zum EnMS / BMS zur Verknüpfung mit Betriebsdaten
Cloudbasierte Plattformen für Fernüberwachung von Verschleißteilen
Ersatzteilscanner-Apps für Vor-Ort-Identifikation & Bestellung
Key Performance Indicators (KPI) Teileverfügbarkeit bei Bedarf
≥ 98 %
kontinuierlich
Reaktionszeit auf Teileanforderung
≤ 4 h
pro Fall
Ersatzteillieferzeit (kritisch)
< 24 h
monatlich
Lagerreichweite (kritische Teile)
≥ 30 Tage
rollierend
Service Level Agreements (SLA) Bereitstellung sicherheitsrelevanter Teile
≤ 1 h nach Meldung
≤ 4 h
Austausch durch Servicepartner
≤ 2 AT
≤ 5 AT
Meldung obsoleter Bauteile
–
innerhalb 2 Wochen
Experience Level Agreements (XLA) Vertrauen in Ersatzteilverfügbarkeit
≥ 90 % Zustimmung
Zufriedenheit mit Informationsverfügbarkeit
≥ 85 %
Nachvollziehbarkeit von Beständen & Lagerlogik
≥ 90 % Zustimmung