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Instandsetzung im Gewerk Energieerzeugung

Facility Management: Energieerzeugung » Betrieb » Instandsetzungen

Ziel der Instandsetzung im Bereich Energieerzeugung ist die schnelle, sichere und normgerechte Wiederherstellung der Betriebsbereitschaft von Energieerzeugungsanlagen nach einem Ausfall, einem technischen Defekt oder einer Störung. Die Instandsetzung ist ein wesentlicher Bestandteil der technischen Betriebsführung und Voraussetzung für Versorgungssicherheit, Energieeffizienz und Rechtssicherheit.

Die Instandsetzung im Gewerk Energieerzeugung erfordert interdisziplinäres technisches Know-how, klare Zuständigkeiten, eine rechtssichere Vorgehensweise sowie digitale Unterstützung. Durch standardisierte Prozesse, gezielte Eskalation, KPIs und digitale Rückmeldungen kann die Verfügbarkeit von Energieerzeugungsanlagen maximiert und das Vertrauen in den technischen Gebäudebetrieb gestärkt werden – unabhängig von Nutzungstyp und Anlagenart.

Instandsetzung (nach DIN 31051) umfasst alle Maßnahmen zur Rückführung eines fehlerhaften Systems in den funktionsfähigen Zustand.

Im Gewerk Energieerzeugung betrifft dies:

  • Blockheizkraftwerke (BHKW)

  • Photovoltaik-Anlagen

  • Wärmepumpen- und Hybridanlagen

  • Notstromaggregate / Netzersatzanlagen

  • Heizkessel und Fernwärmeübergabestationen

Betreiberverantwortung (nicht delegierbar)

  • Verantwortung für sicheren Zustand und Wiederinbetriebnahme gemäß BetrSichV

  • Einleitung und Freigabe von Instandsetzungsmaßnahmen nach Störung

  • Durchführung der Gefährdungsbeurteilung vor Wiederinbetriebnahme

  • Dokumentation aller Maßnahmen, inkl. Prüfprotokolle

  • Prüfung der Qualifikation eingesetzter Instandhalter

Delegierbare Pflichten (unter Kontrolle)

  • Fachgerechte Ausführung der Reparatur durch qualifizierte Fachunternehmen

  • Beschaffung und Austausch defekter Komponenten

  • Abstimmung mit Herstellervorgaben und Wartungsverträgen

  • Erstellung von Prüfberichten und Dokumentation im CAFM

  • Rückmeldung über durchgeführte Maßnahmen und Funktionstests

Rechtsrahmen

  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

  • Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)

  • DGUV Vorschrift 3 – Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

  • EEG, MsbG, EnEfG – Energierechtliche Aspekte

  • TRBS 1111, 1201, 1203 – Prüfungen und befähigte Personen

  • VDI-Richtlinien, z. B. VDI 2067, 4645, 3810

Technische Normen und Standards

  • DIN VDE 0105-100: Betrieb elektrischer Anlagen

  • DIN EN 62446: PV-Systeme, Instandsetzung und Prüfung

  • VDI 3810 Blatt 4.1 / 7.1 / 7.2: Betrieb und Instandhaltung technischer Anlagen

  • VDI 4645: Instandhaltung von Wärmepumpensystemen

  • DIN EN 378: Kälteanlagen, Sicherheitsanforderungen

  • Herstellerspezifische Richtlinien (z. B. BHKW, Inverter)

Typische Instandsetzungsmaßnahmen

Komponente

Typischer Defekt

Maßnahme

BHKW-Motor

Ölleckage, Störung Motorkühlung

Austausch Dichtung, Reinigung Kühlsystem

PV-Wechselrichter

Spannungsabfall, Kommunikationsausfall

Firmware-Update, Ersatzgerät

Wärmepumpe

Verdichterausfall, Sensorfehler

Kompressortausch, Kalibrierung Sensorik

Notstromaggregat

Startverweigerung, Batterieausfall

Starterbatterie tauschen, Kontrolle Steuergerät

Netzumschaltanlage

Kein Netzrückschaltung

Prüfung Netzschutzrelais, Relaistausch

Nutzungsspezifische Besonderheiten

Nutzung

Anforderungen bei Instandsetzung

Industrie

Minimale Ausfallzeit, Redundanzbetrieb, Sicherheit bei Hochlast

Verwaltung

Kommunikation mit zentralem Energiemanagementsystem

Betriebsgastronomie

Einhaltung hygienischer Standards bei Wärmequellen

Hochregallager

Priorität bei Klimaanlagen, um Betriebssicherheit zu gewährleisten

Mobility Hub

PV-gestützte Ladeinfrastruktur, Inselbetrieb nach Ausfall sicherstellen

Prozess der Instandsetzung

  • Störungserkennung (Sensorik, BMS, manuelle Meldung)

  • Störungsanalyse (Fehlerspeicher, Diagnosesoftware, Sichtprüfung)

  • Gefährdungsbeurteilung vor Arbeiten (insb. bei Strom, Gas, Druck)

  • Reparatur / Komponententausch (gemäß Herstellervorgaben)

  • Funktionsprüfung & Dokumentation

  • Wiederinbetriebnahme mit Prüfnachweis

Digitalisierung & Integration

  • Helpdesk-Ticketsysteme mit Instandhaltungskategorien

  • Schnittstellen zu CAFM / EMS / BMS-Systemen

  • Mobile Erfassung vor Ort mit QR-Code-Komponenten

  • Ersatzteilmanagement mit Verbrauchshistorie

  • Berichtsexport für ISO 50001 / EnEfG-Nachweise

Key Performance Indicators (KPI)

KPI

Zielwert

Intervall

Zeit bis Reparaturbeginn

< 4 h bei Störung

laufend

Verfügbarkeit nach Instandsetzung

≥ 99 %

monatlich

Rückmeldung im CAFM-System

100 %

kontinuierlich

Wiederholungsquote gleicher Fehler

< 2 %

quartalsweise

Service Level Agreements (SLA)

Leistung

Reaktionszeit

Wiederherstellungszeit

Kritische Störung (BHKW / Notstrom)

≤ 1 h

≤ 4 h

PV-Wechselrichter

≤ 8 h

≤ 24 h

Wärmepumpensystem

≤ 12 h

≤ 48 h

Experience Level Agreements (XLA)

Nutzerfaktor

Zielwert

Zufriedenheit mit Kommunikation bei Ausfall

≥ 90 %

Transparenz über Reparaturfortschritt

≥ 85 % Zustimmung

Vertrauen in nachhaltige Lösung

≥ 90 % Zustimmung Facility Management