Fachmessen in der Energieerzeugung im Überblick
Facility Management: Energieerzeugung » Strategie » Glossar » Fachmessen

Fachmessen und Veranstaltungen zur nachhaltigen, dezentralen Energieerzeugung
Die Transformation zu einer nachhaltigen, dezentralen Energieversorgung stellt Betreiber, Facility Manager, Planer und Energiedienstleister vor komplexe Aufgaben. Deutsche Fachmessen und Kongresse bieten in diesem Kontext wertvolle Orientierungshilfen. Sie ermöglichen den fachlichen Austausch zu neuesten Technologien (etwa Photovoltaik, Windkraft, BHKW, Brennstoffzellen, Geothermie), Energiespeicherlösungen (Batterien, Wasserstoff, Wärme) und intelligenten Steuerungsansätzen (Smart Grids, Lastmanagement, Regelenergie). Gleichzeitig informieren sie über die Integration dieser Lösungen in Bestandsgebäude und Neubauten, über Sektorkopplung (Strom-Wärme-Mobilität) und über aktuelle regulatorische Rahmenbedingungen (EEG, GEG, EnEfG, Stromsteuer sowie verfügbare Förderprogramme). Für Fachleute der Immobilienbewirtschaftung und Energieversorgung dienen die folgenden Messen und Veranstaltungen als Plattformen, um Innovationen kennenzulernen, Geschäftsmodelle wie Eigenverbrauch, Direktvermarktung oder Contracting auszuloten und sich über bewährte Praxisbeispiele auszutauschen. Im sachlichen Überblick werden nachfolgend relevante deutsche Veranstaltungen (große Leitmessen ebenso wie spezialisierte Branchentreffen) mit Schwerpunkt nachhaltige, dezentrale Energieerzeugung vorgestellt.
Intersolar Europe
Intersolar Europe / The smarter E Europe (München, jährlich im Mai/Juni): Die Intersolar Europe in München gilt als weltweit führende Fachmesse für Solartechnik und Teil der Messeallianz „The smarter E Europe“. Sie findet jährlich statt (2025 z.B. vom 7.–9. Mai) und fokussiert auf Photovoltaik und solare Energieerzeugung. Gemeinsam mit parallel veranstalteten Messen – ees Europe (Batterie- und Energiespeichertechnologien), EM-Power Europe (Energiemanagement & integrierte Energielösungen) und Power2Drive Europe (Elektromobilität) – deckt sie ein breites Spektrum dezentraler Energiesysteme ab. Intersolar zeigt die neuesten PV-Module, Wechselrichter, Mieterstrom-Lösungen und „Solar-Plus-Storage“-Konzepte. Laut Branchenberichten ist sie ein zentraler Treffpunkt der Energiewende-Akteure mit Fokus auf Innovationen und Lösungen für eine nachhaltige, dezentrale und wirtschaftlich tragfähige Energiezukunft. Facility Manager profitieren von Praxisbeispielen zur Solarstrom-Integration in Gebäuden, Tipps zur Eigenverbrauchsoptimierung sowie Angeboten zum PV-Contracting. Begleitende Konferenzen vertiefen Themen wie Smart-Grid-Anbindung von PV-Anlagen, Sektorkopplung (etwa PV-Strom für Wärmepumpen und E-Fahrzeuge) und aktuelle Fördermöglichkeiten.
(Offizielle Website: intersolar.de)
E-world energy
E-world energy & water (Essen, jährlich im Februar): Die E-world energy & water in Essen ist die europäische Leitmesse der Energiewirtschaft. Sie wird jedes Jahr im Februar ausgerichtet und versammelt Entscheider von Energieversorgern, Stadtwerken, Industrie und Start-ups. Aussteller präsentieren Produkte und Dienstleistungen rund um Erzeugung, Energieeffizienz, Handel, Transport, Speicherung, Smart Energy und grüne Technologien. Im Kontext dezentraler Energieerzeugung spielt die E-world eine wichtige Rolle, da hier etwa Kommunalversorger und Energiedienstleister Lösungen für Virtuelle Kraftwerke, lastoptimierte Quartiersversorgung, Smart Metering und Flexibilitätsmärkte vorstellen. Die Messe bietet Facility Managern einen Überblick zu ganzheitlichen Energiemanagement-Lösungen: von digitalen Plattformen für PV- und BHKW-Poolsteuerung, Lastmanagement in Liegenschaften, bis hin zu PPA-Modellen (Power Purchase Agreements) für Grünstrombezug. Auch regulatorische Themen (z.B. EEG-Novellen, Stromsteuerbefreiungen) und Förderprogramme werden an Ständen und im Kongressprogramm adressiert. Kurzum: Die E-world fungiert als Branchentreff, der Antworten auf aktuelle Fragen der Energieversorgung liefert – von der Energiewende insgesamt bis zu effizienten Kundenlösungen.
(Offizielle Website: e-world-essen.com)
EnergyDecentral
EnergyDecentral (Hannover, zweijährlich im November): Die EnergyDecentral in Hannover ist die anerkannte Leitmesse für dezentrale Energieversorgung. Sie findet alle zwei Jahre parallel zur Agrarmesse EuroTier (zuletzt November 2024, nächster Termin Nov. 2026) auf dem Messegelände Hannover statt. Ursprünglich aus der Landwirtschaft kommend, hat sie sich als wichtigste Plattform etabliert, welche die gesamte Wertschöpfungskette dezentraler Energietechnik abbildet. Im Ausstellungsbereich stehen vor allem Bioenergie-Anlagen im Fokus: Biogasanlagen, inklusive Fermenter, Aufbereitungstechnik und Flexibilisierungs-Komponenten, nehmen breiten Raum ein – kein anderer Messeplatz weltweit hat ein vergleichbar starkes Angebot im Bereich Biogas. Daneben werden feste Biomasse-Brennstoffe (Holzhackschnitzel-, Pelletheizungen) präsentiert, Konzepte zur erneuerbaren Wärmeerzeugung und Spitzenlastdeckung sowie Motoranlagen (BHKW) von 20 kW bis 2 MW elektrischer Leistung. Die BHKW-Technologie bildet eine tragende Säule dezentraler Systeme, weshalb zahlreiche Hersteller von Gasmotoren, Blockheizkraftwerken und Zubehör vor Ort sind. Neuere Trends wie Power-to-Gas (Umwandlung von Überschussstrom in Wasserstoff/Methan) werden ebenfalls aufgegriffen. Für Betreiber und Planer bietet die EnergyDecentral praxisnahe Einblicke: Biogasanlagenbetreiber, Industrie-Facility-Manager mit Eigenstromerzeugung oder kommunale Energieversorger finden hier konkrete Lösungen, von Biogas-BHKW für Quartiersnetze bis zu Mikrogasturbinen und Brennstoffzellen-CHP für Gebäude. Die Messe wird begleitet von Fachforen und Diskussionsrunden, etwa zu neuen Emissionsanforderungen, Wartung und Geschäftsmodellen (Eigenverbrauch vs. Direktvermarktung) – Themen, die für die Besucher aus der ganzen Welt (Landwirtschaft, Kommunen, Liegenschaftsbetreiber) von hoher Relevanz sind.
(Offizielle Website: energy-decentral.com)
WindEnergy Hamburg
WindEnergy Hamburg (Hamburg, alle zwei Jahre im September): WindEnergy Hamburg ist die Weltleitmesse der On- und Offshore-Windenergiebranche und findet in geraden Jahren (z.B. 2024, 2026) im September in Hamburg statt. Als globales Branchentreffen deckt diese zweijährliche Messe die gesamte Wertschöpfungskette der Windindustrie ab – von Projektentwicklern und Finanzierern über Zulieferer und Hersteller bis hin zu Betreibern und Dienstleistern. Auf dem Messegelände (Hamburg Messe und Congress) präsentieren hunderte Aussteller neueste Windturbinen, Rotorblätter, Getriebe, Steuerungs- und Wartungstechnik sowie Dienstleistungen rund um Bau und Betrieb von Windparks. Die WindEnergy Hamburg setzt internationale Maßstäbe und adressiert neben klassischer Windtechnik zunehmend auch Hybridlösungen und Sektorkopplung: So gab es 2024 Sonderflächen etwa für Wind-Solar-Hybridparks, Speicherlösungen und Power-to-X (Wasserstoff). Für Facility Manager größerer Liegenschaften ist diese Messe insofern relevant, als hier Trends der erneuerbaren Großanlagen sichtbar werden – etwa Kleinwindanlagen für industrielle Areale, oder Angebote, überschüssigen Windstrom über PPAs direkt zu beziehen. Zudem werden auf der Messe die nächsten Ausbauschritte der Windenergie diskutiert (Repowering älterer Parks, Netzintegration, Regelenergiebeiträge), was Einblicke in die zukünftige Versorgungssicherheit liefert. Besucher erleben einen intensiven Fachaustausch: Die WindEnergy gilt als wichtigste Business-Plattform der Branche und spiegelt mit Kongressen wie der H2 Expo & Conference (parallel stattfindend) den Weg zu einer vollständig erneuerbaren Stromerzeugung.
(Offizielle Website: windenergyhamburg.com)
Husum Wind
Husum Wind (Husum, alle zwei Jahre im September): Die Husum Wind ist die bedeutendste Windenergiemesse für den deutschsprachigen Markt und findet in ungeraden Jahren (nächster Termin: 16.–19. September 2025) in Husum (Schleswig-Holstein) statt. Aus der ersten nationalen Windmesse von 1989 hervorgegangen, versammelt die Husum Wind heute über 600 Aussteller und rund 15.000 Fachbesucher aus über 50 Nationen. Sie ist damit der Treffpunkt für innovative Unternehmen und Akteure, die den Ausbau der Windenergie voranbringen – insbesondere Onshore-Windparks stehen im Mittelpunkt. Die Messe präsentiert aktuelle Produkte und Technologien im Bereich Windkraftanlagen (von Mittelgroß bis zu den neuesten 6–8 MW-Turbinen für Onshore), aber auch grüner Wasserstoff, Sektorkopplung, Speichertechnologien, Digitalisierung, Recycling & Repowering sind ausdrücklich Teil des Themenspektrums. Damit reflektiert Husum Wind die breite Aufstellung der Zukunftsthemen: Zum Beispiel zeigen einige Aussteller Lösungen, wie man Windparks mit Batteriespeichern kombiniert oder Windstrom zur Wärmeerzeugung (Power-to-Heat in Nahwärmenetzen) nutzt. Für Facility Manager und kommunale Energieplaner bietet Husum Wind praxisnahe Infos zur lokalen Energiewende: Es werden etwa Bürgerwindpark-Modelle, Mieterstrom aus Wind (in windreichen Regionen) und Kooperationen zwischen Windparkbetreibern und Gemeinden vorgestellt. Auch der politische Rahmen in Deutschland (Ausschreibungen, Flächenausweisung) ist in Fachforen präsent, was den Besuchern hilft, die Marktchancen und Rahmenbedingungen für Windprojekte einschätzen zu können. Die Atmosphäre in Husum ist traditionell bodenständig und networking-orientiert – Experten entlang der gesamten Kette vom Hersteller bis zum Betreiber diskutieren hier zukünftige Herausforderungen, sodass Teilnehmer ein realistisches Bild vom Beitrag der Windenergie zu Versorgungssicherheit und Klimaneutralität gewinnen.
(Offizielle Website: husumwind.com)
Hydrogen Technology
Hydrogen Technology Expo Europe (Hamburg, jährlich im Oktober): Die Hydrogen Technology Expo Europe (häufig auch Hydrogen Technology World Expo genannt) ist eine internationale Fachkonferenz mit Ausstellung, die sich vollständig den Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien widmet. Sie findet jährlich statt – 2025 z.B. vom 21.–23. Oktober auf dem Hamburger Messegelände – und bringt die gesamte Wertschöpfungskette des Wasserstoffs zusammen. Im Mittelpunkt stehen Lösungen und Innovationen für eine kohlenstoffarme Wasserstoffwirtschaft: von der Erzeugung (Elektrolyseure, Reformertechnik, ggf. Biowasserstoff) über die Speicherung und Verteilung (Drucktank-Systeme, Pipelines, LOHC-Technik) bis hin zu vielfältigen Anwendungen sowohl stationär (Brennstoffzellen-Heizgeräte, H₂-BHKW) als auch mobil (Brennstoffzellenfahrzeuge, -busse, -Gabelstapler etc.). Mehr als 700 Aussteller und über 300 Vorträge machen die Messe zur weltweit größten reinen Wasserstoff-Fachmesse. Für Betreiber und Planer dezentraler Energieanlagen bietet die Hydrogen Expo einen Ausblick darauf, wie Wasserstoff als Speicher und CO₂-freier Brennstoff künftig eingesetzt werden kann – sei es als saisonaler Energiespeicher im Quartier, als Backup für Notstrom in Rechenzentren (Brennstoffzellen-Stacks) oder als Medium zur Sektorkopplung (z.B. Nutzung von Windstrom in Form von grünem Wasserstoff für Mobilität und Wärme). Energiedienstleister finden hier Partner für Pilotprojekte, und Facility Manager können die Marktreife von H₂-Technologien für Immobilien (etwa H₂-ready Heizkessel, Brennstoffzellen für Wohnquartiere) aus erster Hand evaluieren. Die Konferenz beleuchtet zudem das regulative Umfeld (Europäische Wasserstoffstrategie, Normen, Förderprogramme) und die Infrastrukturplanung. Insgesamt gilt: Diese Veranstaltung ist ein „Must-attend“, um am Puls der schnellen Entwicklung im Wasserstoffsektor zu bleiben.
(Offizielle Website: hydrogen-worldexpo.com)
ISH
ISH – Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Luft (Frankfurt am Main, alle zwei Jahre im März): Die ISH in Frankfurt ist die weltweit führende Fachmesse und internationale Branchenplattform für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser und Energie in Gebäuden. Sie findet zweijährlich (ungerade Jahre, z.B. 17.–21. März 2025) statt und vereint die Themen Sanitär, Heizung, Klima und nachhaltige Gebäudetechnik. Im Kontext dezentraler Energieerzeugung ist die ISH besonders relevant, weil sie die Schlüsseltechnologien der Wärme- und Kälteversorgung von Gebäuden präsentiert: Von Solarthermie-Kollektoren über Wärmepumpen (inklusive Erdwärmepumpen), Biomasse-Heizkessel bis hin zu Mikro-BHKW und neuerdings Brennstoffzellen-Heizgeräten. Unter dem Leitthema „Energiewende im Gebäude“ stehen integrierte Lösungen im Fokus – etwa Hybridsysteme, die PV-Strom, Wärmepumpe und BHKW kombinieren, oder Eisspeicher als saisonale Wärmespeicher. Die ISH ist für Facility Manager und technische Gebäudeausrüster eine hervorragende Gelegenheit, sich über energieeffiziente Sanierung von Bestandsanlagen zu informieren: Zahlreiche Aussteller zeigen Smart-Home- und Gebäudeleittechnik, mit der sich z.B. Lastmanagement betreiben oder Eigenverbrauch optimieren lässt. Zudem werden aktuelle Normen und Gesetze (GEG – Gebäudeenergiegesetz, EnSimiMaV etc.) diskutiert; Verbände wie der ZVSHK oder VDI halten Vorträge zur Umsetzung der Klimaschutzziele im Gebäudebestand. Typische Aussteller sind Heiztechnologie-Marktführer, innovative Start-ups für digitale Lösungen, und Energieversorger mit Contracting-Angeboten. Durch diese Mischung bietet die ISH einen ganzheitlichen Überblick, wie dezentrale Erzeuger (Solar, BHKW, Wärmepumpen) und Verbraucher in Gebäuden intelligent verknüpft werden können, um Wasser und Energie möglichst effizient und klimafreundlich einzusetzen.
(Offizielle Website: ish.messefrankfurt.com)
Hannover Messe
Hannover Messe (Schwerpunkt Integrated Energy, jährlich im April in Hannover): Die Hannover Messe ist als internationale Industrieschau bekannt, adressiert jedoch in ihrer Leitmesse Energy bzw. dem Ausstellungsbereich Energy Solutions auch umfassend die Zukunft der Energieversorgung. Jährlich im April treffen sich hier Industrie, Politik und Wissenschaft, um Themen wie Sektorkopplung, Elektrifizierung der Wärme und Mobilität, Digitalisierung und Dezentralität zu beleuchten. Ein Highlight ist die Integrated Energy Plaza (Halle 12/13), welche – auf rund 40.000 m² – Lösungen für das Energiesystem der Zukunft erlebbar macht. Dort werden technologische Lösungen von der Erzeugung über Verteilung und Speicherung bis zur Nachfrageseite dargestellt, häufig mittels interaktiver Showcases. Besucher entdecken z.B. neue Energieversorgungskonzepte für Fabriken und Gewerbeparks, Lösungen zur Integration dezentraler Erzeuger (etwa virtuelle Kraftwerke, Microgrids) und intelligente Netze. Auf der Hannover Messe Energy sind über 40 Hersteller von KWK-Anlagen sowie zahlreiche Anbieter von Wasserstoff- und Power-to-X-Technologien vertreten. Der Gemeinschaftsstand „Dezentrale Energieversorgung“ und tägliche Podiumsdiskussionen beleuchten wirtschaftliche Potenziale und politische Rahmenbedingungen dieser Technologien. Auch Contracting- und Energiedienstleister präsentieren sich – sie zeigen Geschäftsmodelle, bei denen PV-Anlagen, Batteriespeicher und BHKW-Module für Kunden betrieben und Überschussstrom direkt vermarktet werden. Für Facility Manager in der Industrie sowie für kommunale Entscheider ist die Hannover Messe somit doppelt wertvoll: Einerseits können sie neueste Hardware (z.B. Elektrolyseure, Großspeicher, Ladeinfrastruktur) in Augenschein nehmen, andererseits Hintergrundwissen zu Regulierungen und Förderstrategien sammeln, da Bundesministerien und Verbände (BDEW, VDMA, ZVEI u.a.) vor Ort ihre Initiativen vorstellen. In der Gesamtschau demonstriert die Messe, wie die dezentralen Bausteine (erneuerbare Erzeuger, Speicher, Verbraucher) zu einem stabilen Energiesystem verknüpft werden können – ein Aspekt, der im Zeitalter der Energiewende für alle Betreiber im Facility Management essenziell ist.
(Offizielle Website: hannovermesse.de)
Berliner ENERGIETAGE
Berliner ENERGIETAGE (Berlin, jährlich im Mai): Die Berliner ENERGIETAGE sind der größte Energiewende-Kongress im deutschsprachigen Raum. Jedes Jahr im Frühjahr (meist im Mai) versammeln sie in Berlin mehrere tausend Fachbesucher und rund 300 Referenten zu einer Vielzahl an Fachveranstaltungen. Die Energietage verstehen sich als branchenübergreifende Konferenz: Renommierte Mitveranstalter – von Bundesministerien über Branchenverbände (Energie- und Wohnungswirtschaft) bis hin zu Forschungsinstituten – gestalten ein Programm, das die gesamte Breite der Energie- und Klimaschutz-Themen abdeckt. Für nachhaltige, dezentrale Energieerzeugung sind insbesondere Sessions zu Gebäudetechnik, Quartierslösungen und Wärmewende relevant. Hier werden etwa erfolgreiche Projekte für Solarenergie und Speicher in Wohngebäuden, Wärmepumpen- und BHKW-Kombinationen in Quartieren, Mieterstrommodelle oder Kommunale Wärmeplanung vorgestellt und diskutiert. Politische Diskussionsrunden – häufig mit Vertretern der Bundesregierung oder des Berliner Senats – beleuchten aktuelle Regulierungen wie EEG-Novellen, das GEG oder neue Bundesförderprogramme für effiziente Gebäude (BEG). Parallel zu den Vorträgen gibt es eine Fachausstellung Energie-Impulse, auf der sich rund 100 Aussteller (u.a. Start-ups, Beratungsunternehmen, Versorger) mit ihren Dienstleistungen präsentieren. Facility Manager, Planer in kommunalen Betrieben und Wohnungswirtschaftler nutzen die Energietage als Fortbildungs- und Networking-Gelegenheit: Die Teilnahme ist meist kostenfrei (nach Anmeldung) und man kann gezielt die Veranstaltungen besuchen, die den eigenen Arbeitsbereich betreffen – vom rechtlichen Update (z.B. Novelle der Heizkostenverordnung) bis zum Praxisforum (Betrieb von PV-Anlagen in Mietshäusern). Der sachlich-politische Rahmen und die hohe Dichte an Experten machen die Berliner Energietage zu einer Pflichtveranstaltung für alle, die an der Schnittstelle von Gebäudemanagement und Energiewende arbeiten.
(Offizielle Website: energietage.de)
Forum Neue Energiewelt
Forum Neue Energiewelt (Berlin, jährlich im Herbst): Das Forum Neue Energiewelt in Berlin (teils auch unter dem Namen Konferenz Neue Energiewelt geführt) hat sich seit über 20 Jahren als wichtiger Treffpunkt für innovative Unternehmen etabliert, die Impulse und Denkanstöße für den Umbau des Energiesystems suchen. Dieser Jahreskongress – meist im 4. Quartal – wird von der Energiebranche (u.a. organisiert durch den Veranstalter Conexio/Solarpraxis) getragen und ist bekannt dafür, Zukunftsthemen der Branche frühzeitig aufzugreifen. Im Mittelpunkt stehen Praxisnähe und Networking: Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops zielen immer darauf ab, neue Geschäftsmodelle, Markttrends und technologische Innovationen voranzubringen. Teilnehmer sind typischerweise PV- und Windprojektierer, Energiegenossenschaften, Stadtwerke, Investoren, Berater und Technikhersteller. Für dezentrale Energieerzeugung relevante Themen sind z.B. Eigenverbrauchs- und PPA-Modelle, Direktvermarktung von Grünstrom, Energy-Management-Plattformen für Quartiere, Flexibilitätsvermarktung (etwa die Bereitstellung von Regelenergie durch Batterien oder steuerbare Verbraucher) und Energiespeicherung. Das Forum diskutiert auch neue regulatorische Rahmen – etwa welche Auswirkungen das novellierte EEG oder das EU-Strommarktdesign auf Geschäftsmodelle haben. Da viele Start-ups anwesend sind, werden oft digitale Lösungen präsentiert: von Blockchain-Anwendungen im Stromhandel bis KI-gestützter Betriebsführung für BHKW-Pools. Facility Manager und Energiedienstleister können aus dieser Konferenz strategischen Nutzen ziehen: Sie erfahren aus erster Hand, welche branchenseitigen Lösungen für Herausforderungen wie Lastspitzen-Management, Mieterbeteiligung an Solarstrom oder Ladeinfrastruktur in der Pipeline sind. Zugleich bietet die Veranstaltung Gelegenheit, mit Vordenkern der Energiewende zu diskutieren und Kooperationen anzubahnen – stets in einem offenen, zukunftsorientierten Ambiente.
(Offizielle Website: forum-neue-energiewelt.de)
BIOGAS Convention
BIOGAS Convention & Trade Fair (Nürnberg, jährlich – mit Messe alle 2 Jahre): Die BIOGAS Convention & Trade Fair ist die zentrale Fachveranstaltung der Biogas-Branche in Deutschland und Europa. Als Jahrestagung des Fachverbandes Biogas e.V. findet sie im Wechsel statt: in geraden Jahren im Rahmen der EnergyDecentral in Hannover (als Kongress) und in ungeraden Jahren als eigenständige Konferenz mit Fachmesse in Nürnberg (z.B. 9.–11. Dezember 2025). Sie gilt als wichtigste internationale Fachmesse und Konferenz für die Biogasindustrie. Auf der BIOGAS Convention kommen Betreiber von Biogasanlagen, Planer, Hersteller, Wissenschaftler und politische Entscheider zusammen, um neueste Entwicklungen auszutauschen. Typische Inhalte umfassen Technologien zur Biogasproduktion (Verbesserungen in Fermentation, Gärrestaufbereitung, Anlagensicherheit), rechtliche Rahmenbedingungen (EEG-Vergütung, Nachhaltigkeitsvorgaben, Sicherheitsstandards), Geschäftsmodelle (Direkteinspeisung von Biomethan ins Gasnetz, flexible Fahrweise zur Strombedarfsdeckung, Wärmeauskopplung für Nahwärmenetze) und ökologische Aspekte (Emissionsminderung, Reststoffverwertung). Auf der Messe zeigen rund 250 Firmen ihre Produkte – vom Fermenterbau über BHKW speziell für Biogas, Mess- und Regeltechnik bis hin zu Serviceangeboten. Facility Manager profitieren vor allem dann, wenn sie an Standorten mit Biogas-Potenzial tätig sind (z.B. Kläranlagen, Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie): Sie können Kontakte zu Biogas-Dienstleistern knüpfen, um z.B. Klärgase oder organische Abfälle energetisch zu nutzen. Auch für Stadtwerke oder Contractoren, die Quartierslösungen mit BHKW umsetzen möchten, bietet die Convention aktuelles Wissen – etwa wie man Biogas-BHKW in der Regelenergievermarktung einsetzt oder welche Förderungen für Gasaufbereitung verfügbar sind. Networking-Events und Workshops (oft auch in Englisch aufgrund internationaler Gäste) runden das Programm ab und machen die BIOGAS Convention zur Pflichtveranstaltung für alle, die in diesem Bereich tätig sind.
(Offizielle Website: biogas-convention.com)
GeoTHERM expo
GeoTHERM expo & congress (Offenburg, jährlich im Februar): GeoTHERM in Offenburg ist Europas größte Geothermie-Fachmesse mit Kongress. Sie findet jedes Jahr (Ende Februar) statt und widmet sich ausschließlich dem Thema Geothermie – also der Nutzung von Erdwärme für Wärme- und Kälteversorgung sowie zur Stromerzeugung. An zwei Messetagen treffen sich über 3.500 Fachbesucher und mehr als 200 Aussteller aus dem In- und Ausland. Dabei werden sowohl oberflächennahe Geothermie (Erdwärmesonden, Wärmepumpensysteme für Gebäude) als auch tiefe Geothermie (geothermische Kraftwerke, Tiefbohrtechnik für Wärmebereitstellung in Fernwärmenetzen) behandelt. Die parallel laufenden Fachkongresse beleuchten neueste wissenschaftliche und praktische Erkenntnisse: So gibt es Vorträge zu Bohrtechnologien, Reservoirerschließung, kalten Nahwärmenetzen, rechtlichen Genehmigungsfragen und Finanzierung von Geothermieprojekten. Das GFZ Potsdam und andere Forschungseinrichtungen sind regelmäßig Partner – 2025 fand GeoTHERM bereits zum 18. Mal statt und zog Experten, Unternehmen und Entscheidungsträger aus der ganzen Welt an. Für Facility Manager und Energieplaner bietet GeoTHERM einen einzigartigen Überblick, wie Geothermie in der Praxis eingesetzt werden kann: Zum Beispiel präsentieren Hersteller Groß-Wärmepumpen für Wohnquartiere, Anbieter von Energiespeichern zeigen Kombinationen von Geothermie mit saisonalen Speichern (z.B. Eisspeicher, Aquifer-Speicher) und Ingenieurbüros stellen Konzepte vor, wie Bestandsgebäude über Erdsonden effizient beheizt oder gekühlt werden können. Da die Geothermie ein besonders genehmigungsintensiver Sektor ist, werden auf der Messe auch behördliche Anforderungen (etwa im Wasserrecht oder Bergrecht) diskutiert – wichtiges Wissen für alle, die solche Projekte anstoßen wollen. Insgesamt demonstriert die GeoTHERM, dass Geothermie – von der kleinen Erdsondenanlage bis zum tiefen Geothermie-Heizwerk – ein zunehmend bedeutender Baustein einer dezentralen, CO₂-freien Wärmeversorgung ist.
(Offizielle Website: geotherm-offenburg.de)
Fachtage Fernwärme
Fachtage Fernwärme (wechselnde Orte, jährlich – z.B. Kassel im April): Die Fachtage Fernwärme sind ein jährlich stattfindendes Branchensymposium mit Fachausstellung, das vom Verband AGFW (Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK) veranstaltet wird. Im Jahr 2024 fanden sie am 17.–18. April in Kassel statt; Austragungsort und Schwerpunkte variieren jedoch, um aktuellen Themen der Fernwärmebranche gerecht zu werden. Die Veranstaltung zeichnet sich durch ein vielfältiges Programm mit über 15 Fachseminaren, Informationsveranstaltungen und Workshops aus. Behandelt werden Technik & Sicherheit von Fernwärmesystemen, energiewirtschaftliche Fragen (z.B. Tarifmodelle, Ausbaupläne), rechtliche und politische Entwicklungen (etwa die kommunale Wärmeplanung, Novellen des KWK-Gesetzes) sowie Forschung & Entwicklung im Bereich Wärmenetze. Parallel dazu gibt es eine Fachausstellung mit rund 50 Ausstellern, auf der neueste Komponenten und Dienstleistungen für Wärme-, Kälte- und Kraft-Wärme-Kopplungs-Technologien präsentiert werden. So zeigen etwa Hersteller vorgedämmter Rohrsysteme, Übergabestationen, Großwärmepumpen oder Hocheffizienz-BHKW ihre Lösungen, und IT-Firmen stellen Leittechnik für den Netzbetrieb oder Tools für hydraulische Optimierung vor. Für Facility Manager, die z.B. Industriegelände, Krankenhäuser oder Unicampus mit eigener Nahwärme betreiben, sind die Fachtage eine wertvolle Wissensquelle: Man erhält praxisnah Einblick, wie man bestehende Netze modernisiert (etwa Temperaturabsenkung zur Effizienzsteigerung), wie dezentrale Einspeiser (BHKW, Solarthermie, Abwärme) ins Netz integriert werden können oder wie man rechtlichen Pflichten aus der Wärmeplanung nachkommt. Auch Stadtwerke und kommunale Vertreter nutzen die Plattform intensiv zum Erfahrungsaustausch – 2024 diskutierten insgesamt über 1.000 Experten an den zwei Tagen über Innovationen und die Weiterentwicklung der Fernwärme. Kurzum: Die Fachtage Fernwärme dienen als Ideenschmiede und Netzwerkbörse für alle, die an der Schnittstelle von Wärmenetzen und dezentraler Erzeugung agieren.
(Offizielle Website: fachtage-fernwaerme.de)
BHKW-Jahreskongress
BHKW-Jahreskongress (Dresden, jährlich im April/Mai): Der BHKW-Jahreskongress (oft auch BHKW-Branchentreffen genannt) ist die zentrale Konferenz für Blockheizkraftwerke und Kraft-Wärme-Kopplung in Deutschland. Seit 2003 wird er jährlich im Frühjahr ausgerichtet – in den letzten Jahren im Congress Center Dresden – und hat sich als Treffpunkt der BHKW-Branche fest etabliert. Rund 180–220 Fachleute (2024: 178 Teilnehmer) nehmen teil, darunter Betreiber von KWK-Anlagen, Energieberater, Stadtwerkemitarbeiter, Hersteller und wissenschaftliche Experten. Der Kongress beleuchtet aktuelle Markt- und Technologietrends für BHKW und stellt neue Chancen und Herausforderungen im Rahmen der Energiewende heraus. So war ein Schwerpunktthema 2024 die Kombination „BHKW trifft Wärmepumpe“ – d.h. der gemeinsame Betrieb von Blockheizkraftwerken und Großwärmepumpen, um die Wärmeversorgung der Zukunft effizient zu gestalten. Durch Praxisbeispiele wurde gezeigt, wie BHKW und Wärmepumpe im Quartier zusammenspielen (z.B. im Winter BHKW, im Sommer PV+Wärmepumpe) und welche rechtlichen Aspekte (EEG-Eigenversorgung, Strom- vs. Wärmenutzung) dabei relevant sind. Ein weiterer Themenblock war 2024 der Umbau der Fernwärmenetze und die Rolle von BHKW darin – hier ging es etwa um die Dekarbonisierung der Fernwärme, Einbindung erneuerbarer Energien und die Zukunft der KWK in Zeiten des Kohleausstiegs. Darüber hinaus werden stets politische Entwicklungen erörtert: 2025 stehen beispielsweise das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und das Wärmeplanungsgesetz im Fokus, da diese erhebliche Auswirkungen auf den Einsatz von BHKW haben (Stichwort: Rolle von H₂-ready-BHKW, Biogas in KWK). Für Facility Manager, die eigene KWK-Anlagen betreiben (z.B. in Industrie, Krankenhäusern, Wohnungswirtschaft), bietet der BHKW-Kongress unschätzbaren Nutzen: Man erhält top-aktuelles Wissen zu Technik (neue BHKW-Module, virtuelle Kraftwerke, Flexbetrieb mit Pufferspeichern), zu gesetzlichen Rahmenbedingungen (wie Änderungen bei der EEG-Umlagebefreiung, Stromsteuer, KWK-Förderung) und kann sich mit anderen Betreibern über Betriebserfahrungen austauschen. Die Veranstaltung wird von einer Fachausstellung begleitet, auf der Komponentenhersteller, Planungsbüros und Servicefirmen ihre Leistungen präsentieren. Nicht zuletzt erleichtert das abendliche Branchentreffen beim gemeinsamen Imbiss das Networking in informeller Atmosphäre.
(Offizielle Website: bhkw-infozentrum.de – Informationen zum Jahreskongress)
GRIDexpo
GRIDexpo – Internationale Fachmesse für intelligente Stromnetze (Düsseldorf, ab 2025 jährlich im Oktober): Die GRIDexpo ist ein neues Messeformat der Messe Düsseldorf und findet erstmals vom 28. bis 30. Oktober 2025 in Düsseldorf statt. Ihr Anspruch ist es, die erste umfassende Plattform für die Stromnetze der Zukunft in Deutschland zu bieten. Unter dem Motto „powering the all-electric society“ stehen nachhaltige und umweltfreundliche Energiequellen im Mittelpunkt, insbesondere die Integration erneuerbarer Energien in intelligente Netze. Fossile Themen bleiben außen vor – die GRIDexpo konzentriert sich vollständig auf Strom aus Wind, Sonne & Co. und dessen Verteilung und Nutzung. Erwartet werden Aussteller und Fachbesucher aus der globalen Elektrizitätswirtschaft: Netzbetreiber, Technologieanbieter für Smart Grids, Anbieter von Automatisierungs- und Leittechnik, Hersteller von Leistungselektronik, Speichersystemen und Lösungen für Netzstabilität. Konkrete Ausstellungsthemen sind u.a. regelbare Ortsnetzstationen, Lastmanagement-Systeme, digitale Zählerinfrastruktur (Smart Metering), IT-Security im Energienetz, Vehicle-to-Grid-Technologien, Netzbooster-Speicher und dezentrale Schwarzstart-Konzepte. Für dezentrale Erzeuger ist vor allem interessant, wie sie ins Gesamtsystem eingebunden werden: Auf der GRIDexpo werden z.B. Lösungen für Virtuelle Kraftwerke und Aggregatoren vorgestellt, die viele kleine PV- und BHKW-Anlagen zusammenschalten, um gemeinsam am Strommarkt oder als Regelenergie-Reserve aufzutreten. Facility Manager großer Areale (wie Industrieparks oder Campusnetze) können auf der GRIDexpo erfahren, wie sie mittels Mikronetz-Technologie und intelligenter Steuerung ihre Stromversorgung optimieren und gegenüber dem öffentlichen Netz flexibilisieren können. Auch für Stadtwerke und Kommunen, die zunehmend Quartierspeicher und E-Ladeinfrastruktur betreiben, liefert die Messe Impulse zur Skalierung dieser Lösungen. Insgesamt setzt die GRIDexpo einen neuen Schwerpunkt auf die Netzinfrastruktur als Enabler der Energiewende – ein Aspekt, der bislang auf anderen Veranstaltungen nur am Rande vorkam. Die Teilnehmer dürfen ein hochaktuelles Konferenzprogramm und viele Networking-Gelegenheiten erwarten, um gemeinsam an der Gestaltung des „Netzes der Zukunft“ zu arbeiten.
(Offizielle Website: grid-expo.com)